Innerhalb des Vereines ist der Kammerchor Hugo Wolf, der dem Komponisten Hugo Wolf gewidmet ist, teatig
-Kulturveranstaltungen
-Konzerte
-Kulturgeschichte
-Druck zweisprachiger Jahrbuecher
Deutschkurse für Mitglieder des Vereines fur Erwachsene und Kinder
Der Verein arbeitet aktiv mit anderen kulturellen Vereinigungen im In- und Ausland.
Kommende Veranstaltungen
Wir laden Sie ein, an folgenden Veranstaltungen teilzunehmen, die vom Verein oder seinen Sektionen organisiert werden.
– Gedenkfeier anlässlich des 101. Jahrestages der blutigen Ereignisse auf dem Hauptplatz 1919 und ein Vortrag des Historikers Prof. Dr. Ivan Rihtarič über die Vertreibung der deutschen Bewohner des Abstallerfeldes nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Räumlichkeiten des Vereines.
–27.1.2020 – Gedenken an Marburger Blutmontag 1919 und Vortrag von Prof. Dr. Ivan Rihtarič über die Vertreibung und Aussiedlung der deutsch Abstaller aus dem Abstaller Feld 1945-1946. Im Vereinsräumlichkeiten.
–10. 2. 2020 Präsentation des vom ORF produzierten Films “Der Rest ist Österreich“. In den Räumlichkeiten des Vereines.
–27. – 30. 8.2020 – Teilnahme an der “Woche der deutschen Literatur in Režica” mit der deutschen Volksgruppe in den Banat-Hügeln in Rumänien. Dort präsentieren wir unsere neueste Sammlung, der Dichter Ivan Korponai und der Schriftsteller Aleš Tacer präsentieren ihre Werke in Gedichten und Prosa. Präsidentin Veronika Haring wird den Verein und Jahresbericht von 2019 vorstellen.
–Im September 2020 Vorstellung des Buches „Das andere Gesicht Marburgs“ eine Anthologie der vergessenen deutschstämmiger Künstler und Literaten aus Marburg und Umgebung. Mai 2020
–September – Deutschkurse für Erwachsene und Kinder, Computerkurse für Senioren und Proben für Kammerchorkonzerte werden fortgesetzt.
–Im Oktober wird unser Mitglied Jan Schaller die Anthologie “Das zweite Gesicht Marburgs” in der “Gesellschaft für slowenisch-österreichische Freundschaft” vorstellen.
–Im Oktober wird der Kammerchor Hugo Wolf in dem Unionsaal ein Gedenkkonzert zum 160. Geburtstag des Komponisten Hugo Wolf geben und gleichzeitig den 10. Jahrestag der Gründung und zehnjährige Tätigkeit des Chores feiern.
Zwischen dem 20. und 22. November 2020 findet in den Räumlichkeiten des Vereins eine kulturelle Veranstaltung mit Gästen statt – der deutschen Volksgruppe aus den Banat-Hügeln in Rumänien. Auf dem Programm steht eine internationale Ausstellung “Kinder zeichnen ihre Heimat”, eine Aufführung von Kindern, die Deutschkurse in unserem Verein besuchen, literarisches Lesen und musikalische Unterhaltung. Die Veranstaltung steht im Zusammenhang mit dem traditionellen “Treffen der Steirer der drei Länder” (aus Österreich, Rumänien und Slowenien) und dem Abendkonzert “Universum”, Kammerchor “Hugo Wolf” in dem Unionsaal- geplant für den 21. November 2020.
–Tag der deutscher Volksgruppe Die Veranstaltung findet im Haus des “Gotscheer Altsiedler Vereins” in Krapflern/Občice, in Gemeinde Dolenjske Toplice, statt. Gemeinsam mit den Gottscheers hören wir eine zweisprachige literarische Lesung in Prosa und Poesie aus der neuesten zweisprachigen Sammlung “Vezi med ljudmi / Zwischenmenschlichen Bindungen” und sehen uns die Präsentation der von Jan Schaller vorbereiteten Anthologie “Das zweite Gesicht Marburgs” an. Die Veranstaltung findet Ende November statt.
-Unsere traditionelles Dezember Konzert laufen die ganzjährigen Vorbereitungen und die Sammlung von Beiträgen für die zweisprachige Sammlung “Vezi med ljudmi / Zwischenmenschliche Bindungen” aus, die jedes Jahr von unserem Verein veröffentlicht wird. Diesmal ist es die 18. Kollektion in Folge. Es enthält Beschreibungen unserer ganzjährigen Aktivitäten, kulturellen Präsentationen und literarischen Werke unserer Mitglieder, die in Prosa und Poesie schreiben.
–Im Dezember Die ganzjährigen Vorbereitungen und die Sammlung von Beiträgen für die zweisprachige Sammlung “Verbindungen zwischen Menschen / Zwischemenschliche Beziehungen”, die jedes Jahr von unserem Verein veröffentlicht wird, laufen aus. Diesmal ist es die 18. Kollektion in Folge. Es enthält Beschreibungen unserer ganzjährigen Aktivitäten, kulturellen Präsentationen und literarischen Werke unserer Mitglieder, die in Prosa und Poesie schreiben.
– Für die Arbeit des Vereines ist im Laufe des Jahres auch sehr wichtig viele gute Kontakte und Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen deutsche Volksgruppe im In- und Ausland zu knüpfen, die auch eine sehr wichtige Unterstützung für unsere Arbeit und die Förderung der deutschen Volksgruppe in Slowenien auch in der Zukunft darstelt.
VERSCHWIEGENE GESTALTER DER MARBURGER KULTUR
Elfie Mayerhofer
DIE DEUTSCH-UNTERSTEIRER
770 Jahre lang gehörte die „Untersteiermark“ im Nordosten des heutigen Nachbarstaates Slowenien zum Herzogstums Steiermark. Das Gebiet umfasste die fruchtbare Ebene des Pettauer Feldes/Ptujsko polje, umrahmt von der Hügellandschaft der Windischen Büheln/Slovenske gorice mit zahlreichen Weinbergen, mit dem waldreichen Bachergebirges/Pohorje, den Saantaler/Savinjske Alpen und dem Cilli Becken/Celjska kotlina. Die Flüsse Muhr/Mura, Save/Sava und Sattelbach (Sotla) bildeten eine natürliche Grenze gegenüber Ungarn, Kroatien und der Region Krain.
In diesem Gebiet zählten die Flüsse Drau/Drava und Sann/Savinja zu den großen Fließgewässern, entlang derer die Landwirte Holz am Wasser transportierten. Die bedeutendsten Siedlungsplätze waren die Städte Marburg/Maribor, Pettau/Ptuj und Cilli/Celje. Diese Städte und mehrere Landstädtchen und Märkte waren die Zentren des Deutschtums.
In der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lebten in Marburg/Maribor im Jahr 1890 rund 2.650 Slowenen und 17.500 Deutsche. Auch die anderen Städte und Gebiete der Untersteiermark wurden um die Wende zum 20. Jahrhundert mehrheitlich durch Deutsche besiedelt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwachte das slowenische Nationalbewusstsein. Zunächst strebte die politische Bewegung eine Autonomie innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie an, wie die meisten slawischen Nationen. Die Politische Propaganda der Slowenen Führer zeigte aber rasch ihre Wirkung. Im Jahr 1885 schlossen sich slowenische Bauern zu ihrer eigenen slowenischen Partei zusammen. Die offizielle Zusammensetzung der Bevölkerung des gemischtsprachigen Gebietes änderte sich zugunsten der Slowenen. Das Bild der Bevölkerung änderte sich bald. Bei der Volkszählung von 1910 identifizierten sich in Untersteiermark 404.000 als Slowenen und nur noch 67.000 als deutschsprachig, hauptsächlich in Städten. Mit dem Zerfall der Monarchie am Ende des Ersten Weltkrieges befand sich die noch immer politisch und wirtschaftlich regierende deutsche Bevölkerung in Marburg als Volksgruppe im südslawischen Staat.
Mit der Besetzung der Armee von Rudolf Maister beim Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde die Untersteiermark dem neu gebildeten Staat SHS angegliedert. Mit der sloweniesierung wurde die jahrhundertealte deutsche Tradition unehrenhaft verwässert. Deutsche Ortsnamen wurden geändert, die deutschsprachigen Aufschriften mussten abmontiert werden und durch slowenische ersetzt und die Amtssprache wurde Slowenisch. Deutsche Beamte, Lehrer, Geistliche und Arbeiter in staatlichen Betrieben verloren plötzlich ihre Arbeit ohne Entschädigung. Deutsche Vereine wurden aufgelöst und ihr Eigentum verstaatlicht. Angehörige deutsche Freiberufler erlitten eine Niederlage nach der anderen. Aufgrund politischer Repressalien, Schikanen und Boykottmaßnahmen führten zur Stilllegung und Verlust ihrer wirtschaftlichen Existenz.
Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Deutschland und der Änderung des Namens des Königreichs SHS in Königreich Jugoslawien im Jahr 1929 breitete sich auch in diesem Gebiet Unzufriedenheit aus. Besonders mit der Einführung der Diktatur am 6. Januar, die das Parlament abschaffte, die politischen Parteien auflöste und dem König unbegrenzte Macht übertrug. Österreichs “Anschluss” zum Dritten Reich hat das Verhältnis zwischen Slowenen und Rest der Deutschen in der jugoslawischer Untersteiermark weiter verschärft. Besonders nachdem in Abstaller Feld, das vollständig vom deutschen bewohnt war, Kundgebungen für einen Anschluss an Deutschland kam.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges befand sich das Königsreich Jugoslawien in einer noch schwierigeren Position, um ein Gleichgewicht zwischen einflussreichen Ländern herzustellen, die Hilfe und Zusammenarbeit als Verbündete forderten. Dies wurde auch durch die freundschaftlichen Vereinbarungen, durch die die königliche Regierung ihre Macht rettete, nicht geändert. Im März 1941 trat das Königsreich Jugoslawien, unter Regent Pavel, zum Dreierpakt von Deutschland, Italien und Japan bei. Zuvor wurde die Zusammenarbeit auch von Ungarn, Rumänien und Bulgarien unterzeichnet. Nur zwei Tage später wurde in Belgrad mit Militärputsch die königliche Regierung, die mit dem Dritten Reich zusammenarbeitete, abgeschafft. Jugoslawien war so nicht mehr Unterstützer von Dritten Reich. Am 6. April 1941, ohne Angriffserklärung, marschiert deutsche Wehrmacht ein. Nach Hitlers Besuch in Marburg, um dieses Land wieder Deutsch zu machen, gab es natürlich heftige Randale zwischen Slowenen und Deutschen, wobei die Slowenen am stärksten betroffen waren, und viele deutsche Steirer erwiesen sich als sehr unehrenhaft. Die neuen nationalsozialistischen Behörden begannen brutal nichtdeutsche Nationalitäten zu verdrängen. Sie konzentrierten sich insbesondere auf die nationale Intelligenz der Slowenen.
Beschlusse der 2. Sitzung der AVNOJ in Jajce im Jahr 1943 haten allen Jugoslawen deutscher Abstammung die Staatsbürgerschaft und alle Bürgerrechte entzogen. Sämtliches bewegliches und unbewegliches Vermögen der deutschen Bevölkerung wurde beschlagnahmt. Alle Rechte an Gerichten, Ämtern und Persönlichkeitsrechten für den Personenschutz wurden weggenommen.
Diejenigen der “Volsksdeutschen”, die sich nach dem Krieg nicht entschlossen hatten, von zu Hause wegzulaufen, sich nicht von ihrem Eigentum trennen wollten und nach dem Krieg wieder Vertrauen und gute Beziehungen zur slowenischen Bevölkerung gewinnen wollten, erlitten meist schwere Trauma. Tausende fielen ohne Grund unter Beschuss, Tausende landeten in Gefängnissen, obwohl sie nicht schuldig waren. Erst heute wissen wir, wie sie durch Massaker nach dem Krieg in Sammellagern Tüchern/ Teharje, Marburg/Maribor oder Sternthal / heute Kidričevo getötet wurden.
Die meisten der Deutsch-Untersteirer, die überlebt hatten, wurden schließlich aus ihrer Heimat vertrieben und über die Grenze nach Österreich abgeschoben. Dennoch hatte ein kleiner Teil der deutschen Volksgruppe die gesamte Herrschaft der Kommunistischen Partei überlebt, was sehr schön Stefan Karner in seine Arbeit „Die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien, Aspekte ihrer Entwicklung 1939-1997“ nachweisen konnte.
Die Gottscheer
Als Gottscheer wird die ehemalige deutschsprachige Bevölkerung des Gottscheer Landes im Herzogtum Krain bezeichnet, einer deutschsprachigen Insel mit Sitz in Gottschee/Kočevje, das heute ein wesentlicher Bestandteil Sloweniens ist.
Schon vor 1330 und bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, als hier die Ortenburger Adligen regierten, wurden in diesem Gebiet deutsche Bauern aus Kärnten und Osttirol angesiedelt. Die vorher unbewohnte Enklave mit einer Fläche von 860 km2 war reich an hochwertigem Holz. Die Gottscher, die teils als Bauern, teils als umherziehende Krämer in sehr einfachen Verhältnissen lebten, bewahrten ihren altertümlichen oberdeutschen Dialekt sechs ganze Jahrhunderte lang bei. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte dieses Gebiet mit 28.000 Einwohnern in insgesamt 177 Dörfern seinen Höhepunkt. Sie öffneten sich langsam der Welt und begannen als Straßenhändler, und der Hunger zwang viele von ihnen, nach Amerika auszuwandern. Mit dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und der Bildung des Königreichs SHS nahm der politische Druck auf die deutsche Volksgruppe zu. So gab es 1940 nur noch 12.500 Gottscheer-deutscher Volksgruppe auf demselben Gebiet von 860 km2
An Anfang des Zweiten Weltkrieges gehörte das Gebiet der deutschen Gottscheer zur italienischen Besatzungszone. Auf Grund eines Abkommens zwischen Hitler und Mussolini begannen sie 1941, die deutsche Bevölkerung von Gottschee in die Gebiete Gurkfeld/Krško, Rann/Brežice, Lichtenwald/Sevnica und Ratschach/Radeče zu verlegen (in das Gebiet das zum Deutschem Reich gehörte), in das Gebiet, aus dem sie zuvor die slowenische Bevölkerung (hauptsächlich nach Serbien) aussiedelten. 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, mussten die meisten umgesiedelten deutschen Gottscheer erneut fliehen, hauptsächlich ins unbekannte. Mit den Beschlüssen von AVNOJ wurden ihnen nämlich die Staatsbürgerschaft, alle Bürgerrechte, alle beweglichen und unbeweglichen Sachen entzogen. Viele starben auch in kommunistischen Lagern, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden.
Von der einst völlig isolierten deutschen Enklave Gottscheer auf 860 km2 mit 177 Dörfern sind heute 112 Dörfer vollständig zerstört, von den einst 123 Kirchen sind heute nur noch 28 übrig Geblieben.